2.7 Vernetzung und Beratung auf nationaler und europäischer Ebene


Die Digitalisierung in der Landwirtschaft bringt einen hohen Fortbildungsbedarf auf Beraterseite mit sich, bei all den obengenannten Schritten hilft ein stärkerer Austausch von ExpertInnen auf nationaler und europäischer Ebene der landwirtschaftlichen Beratung zu neuen Erkenntnissen und auch kostengünstiger zu technischen Lösungen zu kommen.

  • Bis jetzt ist Digitalisierung bei den kantonalen landwirtschaftlichen Beratungsstellen noch ein Randthema. Dank der Vernetzung zwischen den verschiedenen kantonalen, landwirtschaftlichen Beratungsstellen im Beratungsforum Schweiz (BFS), können aber bereits wertvolle Synergien gewonnen werden. So hat zum Beispiel der Kanton Solothurn, unter Einbindung der landwirtschaftlichen Beratung, eine Kommission SmartFarming eingesetzt, welche Projekte der Digitalisierung prüft und mit Mitteln aus dem Mehrjahresprogramm Landwirtschaft fördert (https://www.bauernzeitung.ch/artikel/agrarpolitik/hier-gibt-es-geld-fuer-smart-farming-projekte-von-solothurner-landwirten-427773). Von diesen Erkenntnissen können alle Kantone profitieren.
  • Für die Zusammenarbeit der wichtigsten Akteure wie Agridea, Prométerre, Agroscope und HAFL gibt es mittlerweile verschiedene Gefässe u.a die «dezentrale Versuchsstation Smarte Technologien in der Landwirtschaft» von Agroscope. Auch die «Dialogplattform Forschung – Praxis in der Berglandwirtschaft», welche durch ein Kernteam bestehend aus SAB, Agroscope, HAFL, einem Vertreter eines kantonalen Landwirtschaftsamtes und dem Vorsitzenden der Konferenz der Bauernverbände im Berggebiet gesteuert wird, hat sich der Zusammenarbeit und der Aufbereitung von Wissen hinsichtlich neuer Technologien für die landwirtschaftlichen AkteurInnen, verschrieben (https://www.sab.ch/dienstleistungen/dialogplattform-forschung/).
  • In der EU scheint der Austausch und die Vernetzung zum Thema Digitialisierung weiter gediehen zu sein als in der Schweiz. Zu nennen sind hier vor allem AKIS und Eufras. AKIS (https://eu-cap-network.ec.europa.eu/evaluation-akis_de) steht für Wissens- und Innovationssystem in der Landwirtschaft (Agricultural Knowledge and Innovation System, AKIS) und bezeichnet die kombinierte Organisation und den Wissenstransfer zwischen Einzelpersonen, Organisationen und Institutionen, die Wissen für die Landwirtschaft und damit zusammenhängende Bereiche nutzen und produzieren. AKIS trägt zum übergreifenden Ziel der gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) der Modernisierung, des Wissensaustausches, der Innovation und der Digitalisierung bei. Eufras ist das Europäische Forum für landwirtschaftliche Beratungsdienste (https://www.eufras.eu/history/) und bietet eine Fülle von Informationen und Anlässen für die kantonalen landwirtschaftlichen BeraterInnen. Für BeraterInnen lohnt es sich sehr, die entsprechenden Websiten regelmässig zu konsultieren oder die landwirtschaftliche Beratungszentrale Agridea (formalisierter Kontakt zu AKIS und Eufras) diesbezüglich zu kontaktieren.